Wir tauchen ab in die raue Welt der Ölbohrplattformen. Vaclaw, um die 50, verliert in einer stürmischen Nacht seinen besten Freund. Einst lockten Abenteuer, Geld und ferne Länder.
Doch desillusioniert, klammerten sich die Freunde aneinander und gaben sich Halt in dieser verrohten, isolierten Welt. Jetzt, auf sich allein gestellt, tritt Vaclaw eine Reise an, um irgendwo ein Gefühl von Heimat und Identität zu finden.
Landen wird er im Ruhrgebiet, dem Ort seiner Kindheit, Zufluchtsort seiner polnischen Eltern. Doch auch hier stellt er fest, dass die Menschen gezwungen sind weiterzuziehen, auf der Suche nach Arbeit und neuer Heimat.
So liest sich dieses atmosphärisch dichte Werk als Freundschaftsgeschichte, Reise- und auch als politischer Roman, der fragt, welchen Preis wir heutzutage für Flexibilität zahlen. \
Anja Kampmann: „Wie hoch die Wasser steigen“, Hanser Verlag, 352 Seiten, 23 Euro
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