Skeeter (Emma Stone) hat ihr Studium beendet und möchte nun als Autorin arbeiten. Ein Job bei der Zeitung bringt sie auf ihre eigentliche Idee: Ein Buch zu schreiben über die als Hausangestellten arbeitenden dunkelhäutigen Frauen. Ein heikles Eisen im Jahr 1963…
„The Help“ ist eine fiktive Geschichte, die aber zumindest in Teilen von realen Erfahrungen und Erzählungen inspiriert sein dürfte. Aber die Romanvorlage von Kathryn Stockett entstand nicht in den frühen 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, sondern erst 2006 und entwickelte sich schnell zu einem enormen Bestseller. Die Verfilmung des Stoffes realisierte mit Tate Taylor ein Jugendfreund Stocketts, der genau wie die Autorin in Jackson, Mississippi, aufgewachsen ist. Dort ist auch die Geschichte angesiedelt, die während der letzten Jahre der Rassentrennung in den USA spielt und den Fokus auf die dunkelhäutigen Haushaltshilfen und Ersatzmuttis lenkt, deren Wirken stets unter den Scheffel gestellt und deren Rechte zu jener Zeit noch nicht vorhanden waren. Emma Stone („Einfach zu haben“) spielt als Identifikationsfigur die junge Journalistin, die bei ihren Recherchen für eine Hausarbeiten-Kolumne auf das wesentlich interessantere Thema stößt, das sie seit Kindesbeinen begleitet, ohne dass sie sich je Gedanken darüber gemacht hätte. Viola Davis und Octavia Spencer sind mit Grandezza als die beiden resoluten schwarzen Dienerinnen besetzt, die sich entgegen besseren Wissens dazu bereit erklären, Skeeter Rede und Antwort zu stehen und von ihren jahrzehntelangen Erfahrungen im Dienste weißer Herren zu berichten. Es ist nämlich auch die Zeit des Ku-Klux-Klans, und alle, die sich öffentlich für die Rechte der „minderwertigen“ Rasse einsetzen, laufen Gefahr, dem Zorn der rabiaten Extremisten anheim zu fallen.
Regisseur Tate Taylor hat die Lebenssituation in den Suburbs der 1960er auf authentische Weise eingefangen, setzt mit Bridge-Nachmittagen und eigens für die Bediensteten angefertigten Außentoiletten effektvoll Akzente, die von einem blendend gecasteten und vortrefflich agierenden Darstellerensemble wirkungsvoll unterstrichen werden. Auf spielerische Art wird man so an eine unmenschliche Gesellschaftssituation gemahnt, die noch gar nicht allzu lange zurückliegt. /// Frank Brenner
Bewertung der redaktion
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