Das Manöver „haufen“ von Anne Müller manövrierte sie in eine Liegeposition mit nach oben gestreckten Beinen. Unter Blüten vergraben, zunächst von einer Puppe nicht zu unterscheiden, zuckte sie lautstark. Eine ungewohnte Haltung mit femininen Konnotationen, die auch in Polaroids auftaucht. Irritation, Umwertung, Grenzführung von Erwartungen hervorrufend, fordert ihr unkonventionell Anderes heraus, einen Zugang zu finden, Zeichnung oder Bildwürdiges zu definieren.
Der Belgier Robin Pourbaix arbeitet mit einer gemalten Pappmaske seines Gesichts, mit denen er andere Gesichter bedeckt. Die „Helfer“ wirkten roboterhaft fremd entpersönlicht, schrieben, sie seien der Künstler, unterschrieben dies, während der Künstler ein weiteres Blatt mit ihrem eigenen Namen signierte. Was macht das Ich aus? Der Name, der Körper, der Geist, der Charakter, der Besitz, die Menge der Rollen, die man spielt? Zwei Fotos aus einer Serie, bei der Frauen unterschiedlichen Alters typisch ihre Scham mit den Händen bedecken, stellen ein Kleinkind einer Greisin gegenüber. Intimität, Verletzlichkeit und Selbstbehauptung – ein Leben lang. Berührend. \dito
Bis zum 8. April
Anne Müller – „Manöver“, Robin Pourbaix – „manoeuvre“
Galerie vorn und oben, Eupen.
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