Was natürlich etwas unfair ist, kann doch der in Brüssel lebende François Marry als Frontmann und Sänger der Band nichts für die unruhigen Zeiten in der europäischen Gegenwartspolitik.
Dem Zuhörer macht er es trotzdem nicht ganz einfach, französische Texte treffen auf afrikanische Rhythmen und eine große Spannbreite zwischen bedächtig-leisen Träumereien mit französischer Laszivität und ruppigem Gitarrenkrach, der einem wütenden Geist zu entspringen scheint.
Den Lärm hat er sich vor allem während seiner Arbeit an einem Musikprojekt mit Hedi Slimane für Yves Saint Laurent draufgeschafft, bei der er tief in die nach wie vor existente Punkszene von Los Angeles eintauchen durfte. Und dann spielte er wieder einige Shows im Mittleren Osten, schmeckte die Wut und Aufgewühltheit der Jugend im Arabischen Frühling und brachte ein paar seltsam verformte Melodien aus dem westafrikanischen Mali mit.
Letztendlich beweist François aber wie Musik Kulturen und Kontinente verbinden kann. Wovon die EU ja momentan wiederum weiter denn je entfernt ist. \kt
Bewertung der redaktion
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