Denn dieser kanadische Wunderknabe erschafft eine Welt, in der nicht nur fette Karren und Satin-Bettwäsche regieren. Nein, bei ihm gibt’s enge Sozialbauten, übel beleumundete Gegenden mit noch spärlicherer Beleuchtung, Schmerz, der über stilisitiertes Gejammer hinausgeht.
Sprich: Das Ding lebt. Und vereinigt Indie-Kids und Hip Hop-Buddies links und rechts des Wegs. Pop also. Abel Tesfaye, der Mann hinter The Weeknd, verfügt dabei über eine auf den ersten Blick zarte, dann wieder vor Dringlichkeit vibrierende Stimme, die tatsächlich viel Ähnlichkeit zum verblichenen Michael Jackson aufweist. Aber diese Stimme bewegt sich über teils so düsteren Soundscapes, in dem die Funkiness und ungebrochene Lebensfreude des R&B Universums nur noch wie ein glitzerndes Schuttteil aus dem Dunkel leuchtet.
Wer Jungle mag, wird hier also voll auf seine Kosten kommen. Gutes Zeug, nur der Closer „The Angel“ läßt alle Brechungen hinter sich und könnte direkt aus dem R. Kelly Songbook stammen. \ kk
(Republic/Universal)
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