Wenn irgendein Label es immer verstanden hat, totale Artiness mit einem ordentlichen Wumms und immer auch einer Prise Humor zu kombinieren, dann Warp.
Um so mehr freut es, dass sie mit Oneohtrix Point Never, dem Projekt von Daniel Lopatins mal wieder so einen Vogel im Programm haben, der gleichzeitig lächeln lässt, während die Gehörgänge sich in blühende und blutende LSD-Pfade verwandeln.
Allein schon das Titelstück, das ein Harpsichord zunächst ganz klassisch im Sinne von Alter Musik, losstiefeln lässt, bevor es Pilze am Wegesrand naschend in diverse Wurmlöcher stolpert, ist ein Schenkelklopfer für Soundfreunde. Aber Lopatins ist auch ein Balladenmeister, der sehr melancholisch die Kammern seines Herzens betrachtet, angefüllt mit den Gefühlsmöblierungen vergangener Lieben.
Soundräume öffnen sich und werden im nächsten Moment auf ein µ² komprimiert. Ein Van Dyke Parks der Elektronik. Kein Wunder, dass mit diesem Typen sowohl Museen als auch Nine Inch Nails, David Byrne und Sofia Coppola gerne arbeiten. \ Karl Koch
(Warp Records/Rough Trade)
Bewertung der redaktion
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