Der schneidige Zahnarzt Julien (Heinz Simon Keller) ist für die Frauenwelt ein wahrhaftiger Gott in Weiß. „Für die Einen Dentist, für Frauen Herzspezialist“ lautet sein Motto. Seit einiger Zeit führt er eine Beziehung mit der um einiges jüngeren Antonia (Sonja Isemer). Damit die Beziehung auch weiterhin so locker läuft, wie Julien es sich wünscht, hat er ihr von Anfang an erzählt, er sei verheiratet. Eine ziemliche Lüge, zumal er noch drei halbwüchsige Kinder dazu erfunden hat. Doch er denkt, dass ihn sein Ehering unverwundbar macht. Dass Antonia sich mit Hilfe eines Gasofens das Leben nehmen wollte und von ihrem äußerst sympathischen Nachbarn gerettet wird, bringt seine Pläne ins Wanken. Ist Antonia vielleicht doch die Richtige für ihn? Das Verwirrspiel kann beginnen.
Nachdem Julien der überglücklichen Antonia einen Antrag gemacht hat und ihr erklärt, dass seine Frau mit einer Scheidung einverstanden sei, will Antonia sich lieber persönlich davon überzeugen. Also wird kurzerhand Sprechstundenhilfe Stephanie zu seiner Ehefrau, um Antonia vom zerrütteten Zustand der „Ehe“ zu überzeugen. Nach dem Treffen ist aber alles schlimmer als zuvor. „Deine Frau liebt dich noch!“ mutmaßt Antonia. „Aber nein, sie hat längst einen neuen Liebhaber“, weiß sich Julien zu helfen. Weitere Lügen müssen her. Und vor allem ein neuer Liebhaber für die erfundene bald geschiedene Ehefrau. Alles so, wie die Situation es erfordert. „Die Kaktusblüte“ ist eine witzige Komödie von Pierre Barillet und Jean-Pierre Grédy, deren Verfilmung Goldie Hawn in den 70ern einen Oscar einbrachte.
Auch im Grenzlandtheater sorgte die Inszenierung von Peter Kühn mit subtilem Humor und ziemlich viel Wirrwarr für viele Lacher und tosenden Applaus. Das Bühnenbild, wie auch die einzelnen Szenen sind mit vielen kleinen Details versehen, die oftmals an bekannte Hollywoodfilme erinnern. So arbeitet Antonia in einem Plattenladen wie John Cusack in „High Fidelity“, und ihr Nachbar steigt ebenso galant durch ihr Schlafzimmerfenster wie George Peppard in „Frühstück bei Tiffany“. Das Ensemble lässt sich auch von dem größten Gelächter des Publikums nicht aus der Bahn bringen. /// Kira Wirtz
Termine:
bis 17.12.
Grenzlandtheater — „Die Kaktusblüte“
20 Uhr, externe Spielorte
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