Intimität ist ein begehrtes und doch schwer zu findendes Gefühl – selbstverständlich und doch eine Seltenheit. Das Interesse einer fremden Person in einer Bar, die kleine Berührung an der Hand, wenn an der Kasse das Wechselgeld angegeben wird, die stille Vertrautheit mit einem geliebten Menschen …
Nähe und Distanz
Intimität ist körperliche Nähe, spiritueller Gleichklang in der Liebe und im Sex. Aber es gibt auch eine negative Form von Nähe und Intimität: ein zufällig mitgehörtes Gespräch, die Auflösung jeglicher Privatsphäre in den sozialen Netzwerken, das Blankziehen in Reality Shows. Das Marres hat für die Ausstellung „Intimacy/Chambres d’Amis“ verschiedene Künstler eingeladen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen: Amie Dicke, Emily Jacir, Birthe Leemeijer, Keetje Mans, Nishiko, Petra Stavast, Sanne Vaassen und Roy Villevoye balancieren in ihren Arbeiten mit Nähe und Distanz, guter und schlechter Intimität.
Die Ausstellung ist auch eine Hommage an Jan Hoet, der 1986 für Furore sorgte, als er Kunstwerke in Genter Privathäusern installierte. Unter dem Slogan „Chambres d’Amis“ haben die Künstler auch Werke für private Wohngebäude in Maastricht geschaffen, die bis zum 19. Juli jeweils am Wochenende für das Publikum zugänglich sind. Marres bietet für diese intime Kunstbesichtigung in Privatwohnungen auch Leihfahrräder – solange der Vorrat reicht. \ bep
bis 6.9
„Intimacy/Chambres d’Amis“
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