Gerd-Dieter Schopp hat sich nach der Ausbildung mit einer Gebäudereinigungsfirma selbstständig gemacht. Neben dem Kaufmännischen hat er aber sein Interesse an Kunst weiterentwickelt und vor 25 Jahren nebenbei eine Galerie gegründet. Inzwischen ist er Vollzeitgalerist.
Erst waren es Touren nach Frankreich, die einen sehr systematischen Charakter hatten. Dann entdeckte er auf weiteren Reisen und auf Messen immer neue Länder und Kontinente. Zu den Schwerpunkten gehören Spanien, Polen und Japan. Obwohl er als erstes wieder mit Piet Hodiamont und Manfred Sukrow heute bekannte Aachener Maler ausstellte, blieb sein Engagement am Ort doch zurückhaltend, gleichwohl machen Künstler der Region, gerade aus ehemals anderen Herkunftsländern weiterhin einen Teil seiner Stammkünstlerschaft aus.
Einstieg für Künstler
Immer wieder bietet er regional unbekannten und jungen Künstlern eine Möglichkeit, sich zu präsentieren. Vor 15 Jahren zog er in die kleineren Räume in die Schützenstraße, die dann zahlreiche Petersburger Hängungen erlebten und Gruppenausstellungen mit 44 Künstlern. Gruppenausstellungen, die Künstlern mit wenigen Werken und spätem Start einen Einstieg bieten und Sammlern manchen Fund, den der Galerist vorher oder in der Auswahl von Anfragen gemacht hat.
Im weiten Feld von Abstraktion und Figuration, zwischen Zeichnung, Fotografie, Graffiti, Plastik und Objekt scheut der Galerist auch Design und Kunstgewerbe nicht. Kein Ismus und keine Region wird gefördert, sondern die Vielfalt von Ausdrucksformen der Kunst. Der Galerist steht für einen Markt, der Abwechslung sucht, aber auch eine Stammkundschaft bedient und eine Kernkünstlerschaft langjährig begleitet und ausstellt.
Asiatische und europäische Vielfalt
Das tut er auch auf Messen, im Art-Hotel und weiteren Ausstellungsplätzen. Sehr früh hat er asiatische Künstler präsentiert (z.B. Ren Rong, Luoke Chen, Yutaka Shimomura, Leng Hong, Tatsuo Shoji, Koken Nomura, Fumiko Takahashi, Yukio Imamura und den Nobelpreisträger Gao Xingjian), immer wieder holt er aus allen Ländern Europas Künstler in die Stadt: belgische Maler, finnische Schnitzer, amerikanische Popartkünstler, rumänische Glaskünstler, spanische und polnische Bildhauer… Zu den bekannteren zählen etwa: Joe Stefanelli. Sven Inge, Wlodek Stopa, Joan Trujillo, Roberto Campos.
Das ist eine Bereicherung für die lokale Kunstwelt, weil es eine Kunstwahrnehmung bedient, die nicht regional oder avantgardistisch-international aufgestellt ist, sondern ein gänzlich eigenes, nicht äußerlich vorsortiertes Segment des weltweiten noch ungefilterten Kunstgeschehens repräsentiert. Ein in mindestens neun Einzel-Ausstellungen pro Jahr plus drei Gruppenausstellungen fließender Strom neuer, überraschender, gewöhnungsbedürftiger, naiver und Experiment bleibender Bilder.
Einige dieser mit Gespür früh erkannten Künstler können Sie drei Tage auf der Jubiläumsschau im Eingangsbereich des Ludwig-Forums sehen. Den schon mehrfach gezeigten Japaner Kitamura Takeshi auf der Eröffnung zur Kunstroute in der Galerie. \ Dirk Tölke
18.-21.9.
„25 Jahre Galerie Hexagone“
Ludwig Forum für Internationale Kunst
ludwigforum.de
Kitamura Takeshi
(* 1963 in Nagano) wurde in Tokio ausgebildet (Musashino Kunst Universität). Seit fünf Jahren bilden Porträts sein Thema. Er verbindet in diesen europäische und asiatische Merkmale. Besonders die Augen spielen eine Rolle, durch die der Künstler die Auswirkungen von Fukushima und sozialer Netzwerke mit ihrem schwindenden direkten Augenkontakt auf das Denken und Leben der Menschen wiedergeben möchte. Dabei nutzt er Acryl, Öl, Metallfolien und Pigmente für seine ikonisch verfremdenden Darstellungen.
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