Eine Aufarbeitung als Vergegenwärtigung. Das ist mal eine saubere Recherchospektive, die nicht in Nostalgie und Dokumentation versackt, sondern sich daran macht, das damals Sperrige, Provokante und Neue wieder spürbar zu machen. Was Johannes Cladders als Museumsdirektor in Mönchengladbach erwirkt und gewagt hat, hat auch heute noch die Qualität, Grenzen zu erweitern und neue Sichtweisen zu öffnen.
Wovor der Kunstgeschmack und alte Autoritäten kapitulierten, wird hier rekapituliert. Die temporäre Wiedereröffnung des alten städtischen Museums trifft sich da hervorragend, um am Ort des Geschehens Erfahrungen zu machen. Im Zusammenwirken mit dem damaligen Kulturdezernenten Busso Diekamp war dies Haus mit seinen Ausstellungen und Kassettenkatalogen die Startrampe für das Abteibergmuseum, das Hans Hollein baute, den Cladders auch vorbereitend ausgestellt hatte.
Dort werden die von 1967 bis 1978 ausgestellten Künstler nischenhaft ausgebreitet. Kunst und Rezeption, bedeutsame Anfänge und streitbare Kunst überbrücken die Distanz und laden ein zu erneutem Verstehen einer der wichtigsten Kapitel der Moderne-Entfaltung in unserer Region. \ dito
bis 18.2.
„Von da an. Räume, Werke, Vergegenwärtigungen des Antimuseums 1967-1978“
Museum Abteiberg, Mönchengladbach
WEITEREMPFEHLEN