Aber nun hat er doch ein Soloalbum aufgenommen, das allerdings nicht völlig anders klingt als Platten von MMJ – was bei James’ signifikanter Hochtönerstimme auch nicht wundert. Was indes anders ist, Jim James hat alle Instrumente – akustische wie elektrische, darunter Synthies, Loops und Sampler – selbst eingespielt.
Und auch die Wahl der Sounds und Stilmittel erscheint exzentrischer als üblich. Das beginnt beim Albumtitel, der von einer Graphic Novel („God’s Men“) aus dem Jahr 1929 inspiriert ist und an Progrock denken lässt, und setzt sich in der schwer klassifizierbaren hypnotischen Musik fort, in der Einflüsse aus Folk, Ambient, Electro, R&B, Jazz, 60ies-Pop und Psychedelia kurz auftauchen und genauso schnell wieder im ruhig dahinfließenden Klangstrom verschwinden.
James’ gedoppelte mit Hall belegte Stimme, die verschwommenen Gitarrenklänge, die synthetischen Strings und Bläser, die angedeuteten orientalischen Melodien, antiquierten Synthies und komplexen Arrangements – alles wirkt rätselhaft und ungeheuer faszinierend, auch deshalb, weil es Jim James gelingt, Sounds und Songs zu erschaffen, die wie Science Fiction Filme aus den 60er Jahren (Star Trek lässt grüßen) zugleich futuristisch und nostalgisch erscheinen. /// vst
(ATO / Cooperative Music)
(Foto: V2)
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