Oder alternativ die Männer mit Bart, die Autobiografisches zur Gitarre zum Besten gaben: „Bedroom Folk“. Doch der „Freak“-Befehl beim „Freak Folk“ kann auch nerven – und manchmal wird das eigene Schlafzimmer auch zu eng und kann nicht mehr die Welt da draußen ersetzen.
Devendra Banhart etwa spielte mit unterschiedlichen Stilen in der Manier eines Caetano Veloso, sang gerne in mehreren Zungen und mit der Stimme von Marc Bolan. Auf dem neuen Album „Mala“ (Nonesuch) setzt er seine Mittel sehr diszipliniert und reduziert ein, um DreamPop zu befeuern, der an den Rändern sehr weit ausfranst.
Musikalische Wundertüte
So wie zu Beginn mit dem Dancefloor kokettiert wird, so klingt „Mi Nigrita“ wie einer dieser zuckersüßen spanischen Popsongs, die sich Jonathan Richman einst ausdachte. „Your Fine Petting Duck“ (mit ein paar auf Deutsch gesungenen Versen) beginnt wie Spät-50er-Rock´n´Roll-Song, der dann retrofuturistisch in die Karibik driftet.
„Mala“ ist eine musikalische Wundertüte von verschroben-psychedelischem Soft-Pop, in der es viel zu entdecken gibt. \ UK
(Nonesuch / Warner)
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