Steven Wilson ist ja ein relativ junger Nachfahre in der Welt des Progrock. Mit seiner Band Porcupine Tree hat er sich über viele Jahre eine satte Fanbase erspielt, musikalisch trieb man im Kielwasser von Genesis, King Crimson, Yes, Gentle Giant und Konsorten.
Wilson ist aber nicht nur Fan, sondern auch ein emsiger Arbeiter im Bergwerk des (britischen) Progrock, will heißen, er lässt den alten Platten seiner Heroen soundtechnisch neue Mixe angedeihen, selbst Robert Fripp soll voll des Lobes gewesen sein.
Für sein fünftes Soloalbum inspirierte Wilson die Ära seiner Helden Peter Gabriel, Talk Talk und Kate Bush. Seine elf Ergebnisse sind ohne Zweifel handwerklich sehr gut und die gar nicht so vertrackten, und progrock-relativ kurzen Songs sind auch kompositorisch raffiniert gebaut. Wäre da nicht Wilsons lyrisches Ich, dass Themen wie religiöse Eiferer, Technologiewahnsinn et al. in dieser postfaktischen Ära häufig mit zu viel Pathos erstickt. Ansonsten ist „To The Bone“ definitiv Wilsons Pop-Album. Man höre das catchy „Permanating“, der Progrock-Fan wird schwer schlucken. \ rm
(Caroline Int./Universal)
Bewertung der redaktion
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