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Die Marschrichtung ist schon von der ersten Szene an klar: eine Gruppe halbwüchsiger Kindersoldaten überfällt ein Dorf und metzelt seine Bewohner erbarmungslos nieder. Den Überlebenden lässt der sadistische Captain Poison (David Harewood) eine Hand abhacken. Damit sollen das Volk eingeschüchtert und die bevorstehenden freien Wahlen verhindert werden. Wir befinden uns in Sierra Leone, zu Beginn der Neunziger. Ein Bürgerkrieg erschüttert das Land. Die Rebellen finanzieren ihren Kampf mit dem Verkauf von Diamanten, die sie von Gefangenen schürfen lassen. Einer von ihnen ist Solomon Vandy (Djimon Hounsou), der seine Familie während eines Überfalls auf sein Dorf aus den Augen verlor und verschleppt wurde. In einem Flussbett findet er einen daumengroßen Diamanten und schafft es, ihn zu verstecken. Als die Regierungstruppen in das Lager einfallen, landet er in der gleichen Gefängniszelle wie der Schmuggler Danny Archer (Leonardo DiCaprio). Der bekommt von Solomons Fund Wind und befreit ihn. Gemeinsam mit der Journalistin Maddy Bowen (Jennifer Connelly) machen sie sich auf die Suche nach dem Schatz und Solomons Familie.
Nachdem sich Filme wie „Syriana“ oder „Der ewige Gärtner“ bereits mit den Themen Öl- bzw. Pharmahandel und Dritte Welt auseinandersetzten, bringt „Blood Diamond“ nun die noch immer aktuelle, schmutzige Seite des Diamantenhandels auf die Leinwand und damit in die Köpfe der Kinogänger. Zwar bedient sich Regisseur Edward Zwick („Last Samurai“) oftmals zu sehr der pathetischen Mittel der Traumfabrik, aber am Ende ist es die Absicht, die zählt. Und die wird von den hervorragenden Darstellern gut vermittelt. Besonders DiCaprio zeigt sich deutlich gereift in der Rolle des Antihelden.
Bewertung der redaktion
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