Forever Young
Sechs Jahre und radikale Budgetkürzungen hat es Darren Aronofsky („Pi“) gekostet, seinem ebenso verstörenden wie visuell bestechenden Drogendrama-Meisterwerk „Requiem For A Dream“ diesen neuen Film folgen zu lassen. Der Ausstieg des ursprünglich für die Hauptrolle vorgesehenen Brad Pitt sorgte dafür, dass das Projekt auf Eis gelegt wurde. Schließlich wurde Hugh Jackman (zur Zeit auch mit „The Prestige“ in den Kinos) für die Rolle des unsterblichen Tomas ausgewählt, der alles daran setzt, für die Reinkarnationen der Frau seines Lebens (die letztjährige Nebenrollenoscar-Gewinnerin Rachel Weisz) nach einem Wunderbaum zu suchen. So begibt er sich in den diversen, ineinander verschachtelten Zeitebenen als spanischer Gefolgsmann von Königin Isabella ins Reich der Azteken, kämpft in der Gegenwart um das Überleben seiner Geliebten Izzi und schwebt schließlich mitsamt des Gehölzes auf der Suche nach Erlösung allein in einer Blase durch ein futuristisches Weltall.
Die vordergründig schwere Kost, die der Regisseur seinen Zuschauern hier vorsetzt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als metaphorisches und intelligentes Kino für Seele und Sinne, das im Gedächtnis haften bleibt. Aronofskys drittes Werk verlangt allerdings einmal mehr, sich auf seine Art des Erzählens einzulassen — was nicht jedermanns Sache ist. So irritiert „The Fountain“ mit einer manchmal etwas überbordenden und bisweilen sogar prätentiösen Symbolik und Struktur. Doch ähnlich so manchem Gedicht lädt das faszinierende Gesamtwerk zu wiederholtem Ansehen und Entdecken ein. Wer dem nachkommt, wird mit einem ebenso vielschichtigen wie ungewöhnlichen Filmerlebnis belohnt.
Bewertung der redaktion
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