Glücklicherweise übertreiben es Primal Scream, die einst zu den führenden Protagonisten der Rave-Welle gehörten und schon 1987 ihr Debütalbum veröffentlichten – zuvor war Gillespie bei The Jesus And Mary Chain – nicht ganz so doll in Sachen Sound-Overkill wie noch auf anderen Platten der letzten Dekade, etwa auf „Xtrmntr“.
Gleichwohl Songmonster und mäandernde Instrumentals mit etlichen Breaks, experimentellen Klängen, und schrägen Free-Rock und -Jazz-Momenten finden sich auch auf diesem blubbernden Acid-Traum in Technicolor. Zudem bietet „More Light“ epischen Psychedelic-Rock, von satten Bläser angefeuerten 70ies R&B, 60ies Gitarrengniedel, Session-ähnlichen Westcoastrock und sogar wunderbar schwülen Pop im Gun Club Cover „Goodbye Johnny“.
Und natürlich sind Primal Scream auch weiter Meister des Zitats. „It’s Allright, It’s Ok“ erinnert an „You Can’t Always Get What You Want“ von den Rolling Stones, „Tenement Kid“ ist „Come Together“ von den Beatles und „Elimination Blues“ lässt Led Zeppelin anklingen, deren Robert Plant auch gleich selbst auf diesem fabelhaften Album mit Klassiker-Potential als Gast auftritt, neben Mark Stewart (Pop Group) und Davey Henderson (Fire Engines). \ VST
First International/Indigo
WEITEREMPFEHLEN