Sie ballern die Songs nur so raus. Nachdem vor knapp einem Jahr über Nacht das Album „Star Wars“ in den Gratisregalen des Internets abgreifbar war, liegt nun schon wieder ein (kostenpflichtiges) Album mit zwölf Songs vor.
So launig wie der Albumtitel (möglicherweise eine Referenz an das Album „Nilsson Schmilsson“ von Harry Nilsson aus dem Jahr 1971) und das Comic-Cover des spanischen Illustrators Joan Cornellà gibt sich diesmal auch die Musik.
Mit reduzierter Instrumentierung ist es ruhiger geworden: viele Akustikgitarren, ein Besenschlagzeug, eine entfernte Slide-Gitarre, wenige stumpfe und zaghafte Sounds, die sich hinter der einzigartigen Stimme von Tweedy verschanzen.
Selbst Gitarrenzauberer Nels Cline muss melancholisch innehalten, Fuzz-Gewitter und Sequencer-Amokläufe verbieten sich auf „Schmilco“ stimmungsbedingt. Lediglich „If I Ever Was A Child“ oder „We Aren’t The World (Safety Girl)“ knüpfen an die ruhigsten der früheren Wilco-Momente an – der Rest befindet sich in einer dissonanten Verwandlung, einem Zwischenstadium zwischen gespenstischen Geräuschen und grandioser Countryfolk-Selbstgefälligkeit.
Und letztlich ist es doch genau das, was Wilco zu einer der ganz, ganz großen Bands unserer Zeit macht!\ kt
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