Von Kira Wirtz
In seinem Buch „Tiere essen“ stellt sich Jonathan Safran Foer die Frage: Wo kommt das Fleisch auf meinem Teller eigentlich her? Und beschreibt seinen eigenen Weg, auf Fleisch zu verzichten, und die Ursachen, Fakten und weitreichenden Konsequenzen der Massentierhaltung. Das Buch ist frei vom missionarischen Eifer, aus jedem Menschen einen Vegetarier zu machen. Es regt viel mehr dazu an, lebensrelevante Tatsachen nicht nur hinzunehmen, sondern auch zu hinterfragen. Und so soll es auch auf der Bühne des Theater sein. Ohne Fingerzeig, ohne Entsetzen, dafür mit Alternativen und Fakten.
„Ich finde „Tiere essen“ gehört auf die Bühne“, sagt Dramaturg Harald Wolff, der das Stück nach Aachen geholt hat. „Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Geschichten, die erzählt werden. Und wir beim Theater sind die, die Geschichten erzählen können.“
Gelebte Geschichte
Stefan Nolte inszeniert das Stück: „Es ist ein dokumentarisches Stück, das dennoch von vielen Geschichten lebt. Es sind wichtige, große Themen, die behandelt werden, und ich werde versuchen, damit erzählerisch umzugehen und sie verständlich auf die Bühne zu bringen.“
Neben den Schauspielern, die Jonathan Safran Foers Suche nach Entscheidung darstellen und sich mit persönlichen Standpunkten zum Thema Massentierhaltung und Fleischverzehr beschäftigen, wird es eine Live-Performance von Arpad Dobriban geben.
Der bildende Künstler beschäftigt sich mit der – wie er selber sagt – ältesten Kunstform der Welt: dem Kochen. Er wird sich in das Bühnenspiel einfügen, kochen und das Stück zeitweise kommentieren. Im Zentrum wird die Frage stehen, welche kulturelle Bedeutung Essens-Entscheidungen haben und welche Geschichten damit einhergehen. Wir freuen uns! ///
7., 12., 14., 18., 21., 26. und 28.6.
„Tiere essen“
20 Uhr, Kammer, Theater Aachen
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