Jacky, Sarah und Lucy: Drei Ärztinnen, die sich während ihres Studiums kennenlernen, gehen seitdem durch dick und dünn und feiern jedes Jahr Sarahs Geburtstag zusammen. Traditionell mit einer Pyjamaparty. So auch dieses Jahr, allerdings einen Monat zu früh. In der perfekten Wohnzimmerkulisse kommt an diesem Abend alles auf den Tisch, nicht nur der Geburtstagskuchen – auch Geheimnisse, Ängste und (fast) vergessene Konflikte. Weder Jackys Brüste, noch Sarahs Ehe mit ihrem Mann John oder Lucys Liebe zu Männern sind echt.
Eins ist allerdings echt: Der Tumor in Sarahs Kopf. Nicht zu besiegen. Damit möchte sich vor allem Jacky nicht abfinden. Wie kann man sein Leben einfach so wegwerfen? Sie ist der festen Überzeugung, sie könne ihre Freundin retten. Lucy hingegen akzeptiert Sarahs Wunsch nach Ruhe, denn die hat sich mit der Situation abgefunden. Es wird geschrien und geweint – aber auch viel gelacht und dem Höhepunkt des Abends entgegen gesteuert, denn hier wendet sich das Blatt: Nichts ist wie es scheint. Wirklich nichts.
Die Autoren Daniel Maximilian und Thomas Pauli nähern sich auf humorvolle Weise dem heiklen Thema Sterbehilfe ohne dabei den Ernst aus den Augen zu verlieren. Unter der Regie von Wilma Gier schaffen es die drei Hauptdarstellerinnen ihre Rollen auszufüllen: Annemie Missinne spielt die todkranke Sarah ruhig, taktisch überlegt und behält stets einen kühlen Kopf. Das Gegenteil spielt Jutta Kröhnert. In sexy Klamotten überzeugt sie als aufbrausende Jacky, die den Ton angibt, aber auch eine weiche, verletzliche Seite hat, die es trotz aller Forschheit, nicht verkraften würde, ihre Weggefährtinnen zu verlieren.
Lucy, die schüchterne und zurückhaltende des Trios, wird von Jutta Steinbusch gespielt. Sie schafft es in ihrer Rolle der Ruhepol zu sein und nimmt den „Freundinnen“ so in den entscheidenen Momenten das Tempo. Zusammen schaffen es die drei Frauen zu zeigen, dass Freundschaft eben nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern auch mal schwierig wird. „Freundinnen“ ist ein tragisch-komischer Mädelabend, der zum Denken anregt. Lachen und Weinen liegen hier, wie auch ab und an im echten Leben, nah beieinander. \ kla
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